Unsere Geschichte

Gaweinstal zählt zu den ältesten Orten des Weinviertels. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1236, als der Babenberger Friedrich der Streitbare "Gunestorf" in Besitz nimmt. "Gunestorf" bedeutet wohl Dorf des "Guni", dem wahrscheinlichen Gründer um 1150. Durch Lautverschiebung entwickelte sich daraus der Name "Gaunersdorf". Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung unseres Ortes ist 1240 im "Passauer Urbar" zu finden.


1280 wird die Pfarre, die erste Kirche wurde 1278 erwähnt, dem Stift Schotten übereignet. 1360 bestätigt Rudolf IV., der Stifter, Gaunersdorf das Marktrecht, da im Vergleich zu den umliegenden Ortschaften der Warenhandel und weniger die Landwirtschaft das Erwerbsleben in Gaunersdorf prägte. Die "Schlesische", ab 1732 "Kaiserstraße", heute Brünner Straße, war der wichtigste Faktor in diesem Erwerbsleben. Seit altersher war sie Poststraße von Wien nach Brünn, Schlesien und Rußland. Erst durch den Bau der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn (ab 1839) und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verlor die Straße einen Großteil ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für die Gemeinden.

Im Jahre 1849 schlossen sich Gaunersdorf, Atzelsdorf, Höbersbrunn und Pellendorf zu einer Großgemeinde zusammen. 1871, nach 22 Jahren, löste sich die Großgemeinde wieder auf. Die Gemeinden Aigen, Markt und Wieden vereinigten sich 1901 wiederum zur Marktgemeinde Gaunersdorf. Am 11. Juni 1917 findet schließlich, aufgrund der oftmaligen falschen Auslegung (Dorf der Gauner), die Umbenennung in "Gaweinstal" statt. Seit 1972 bilden die Orte Gaweinstal, Atzelsdorf, Höbersbrunn, Martinsdorf, Pellendorf und Schrick die Großgemeinde.

"Merk-Lehrl Chronik"

Die sogenannte „Merk-Lehrl Chronik“ (Denkbuch des Marktes Gaunersdorf) ist seit einiger Zeit aufgrund einer privaten Initiative online unter dieser Adresse verfügbar.

Die Ortschronistin Elfriede Popp hat schon vor Jahren eine Reinschrift des in Kurrent verfassten Denkbuches angefertigt. Diese Abschrift dient als Ausgangspunkt des Projektes der Brüder Rainer und Gerhard Hickl. Es soll versucht werden, die Daten aus der Merk-Lehrl Chronik mit Dokumenten aus anderen Quellen zusammenzuführen sowie zu ergänzen. Dies konnte zum Beispiel im Falle der verheerenden Feuersbrunst vom 1. April 1822 schon erreicht werden.

Auch die Dokumentation der Geschichte der Katastralgemeinden soll dabei nicht zu kurz kommen, wenngleich dazu derzeit wenige Daten vorhanden sind.

Sollten Sie im Besitz von interessantem Material wie Fotografien, Dokumenten, persönlichen Aufzeichnungen usw. sein, ersuchen die Betreiber des Projektes, sie zu kontaktieren. Da die Nachforschungen zeitintensiv sind, werden auch laufend Personen gesucht, die aktiv einen Beitrag zur Webseite leisten wollen. 

Die Initiatoren des Projektes bedanken sich an dieser Stelle bei Elfriede Popp, die immer wieder mit Rat und Tat sowie mit interessanten Details diesem Vorhaben zur Seite steht.